1-21. Szene Ein
Schlachtfeld (Schalek 1)
(Anm. Mit der Kriegspropaganda verfolgte das Kriegspressequartier das
Ziel, die Medienöffentlichkeit militärisch zu lenken. Kontrolle und Zensur
sollten dafür Sorge tragen, dass keine unautorisierten Texte und Bilder an die
Öffentlichkeit gelangten Die staatliche Propaganda konzentrierte sich in den
ersten Kriegsjahren auf schriftliche Berichte über den Krieg. Demgemäß
erfüllten die KriegsberichterstatterInnen des Kriegspressequartiers eine
wichtige Rolle in der k. u. k. Propagandamaschinerie. Ihre Berichte sollten den
Anschein erwecken, direkt von der Front zu stammen. Stattdessen waren die
Frontberichte meist subjektive Romantisierungen des Krieges, heroisierten die
Soldaten und bargen wenig Aussagekraft über den tatsächlichen Kriegsverlauf.)
Mutiger und ängstlicher Kriegsberichterstatter mit Breeches, Feldstecher
und Kodak, (sterbender Soldat), Kriegsberichterstatterin Alice Schalek / Maler
Haubitzer (Carl Leopold Hollitzer)
Man sieht nichts. Im fernen Hintergrund hin und
wieder Rauchentwicklung. Zwei Kriegsberichterstatter mit Breeches, Feldstecher,
Kodak.
Erster: Schämen
Sie sich, Sie sind kein Mann der Tat, schaun Sie mich an, ich hab den
Balkankrieg mitgemacht und mir is gar nichts geschehn!
(Duckt sich.)
Zweiter: Was is
geschehn, ich geh um keinen Preis weiter.
Erster: Nichts.
Das sind Einschläge.
(Duckt sich.)
Zweiter: Gotteswillen, was war das jetzt?
(Duckt sich.)
Erster: Ein
Blindgänger, nicht der Rede wert.
Zweiter: Jö, ein
Blindgänger, Gott! Nein, so hab ich mir das nicht vorgestellt.
Erster: Nehmen
Sie Deckung.
Zweiter: Was soll
ich nehmen?
Erster: Deckung!
Geben Sie den Feldstecher her.
Zweiter: Was
bemerken Sie?
Erster: Herbstzeitlosen. Das erinnert mich
an den Balkankrieg. Die Stimmung hätt ich.
(Er lauscht.)
Zweiter: Was hören
Sie?
Erster: Raben.
Sie krächzen als ob sie witterten die Beute. Ganz wie im Balkankrieg. Und es
lockt die Gefahr.
Zweiter: Gehmr.
Erster: Sie
Feigling! Und es lockt die Gefahr.
(Ein Schuß.)
Erster: Um
Gotteswillen! Sind dort nicht unsere Leute?
Zweiter: Vom
Preßquartier?
Erster: Nein, die
Eigenen.
Zweiter: Mir
scheint ja.
Erster: Sind
brave Bursche. Dachte keiner an seine Lieben, dachte jeder nur an den Feind.
Was liegt dort?
Zweiter: Nichts,
italienische Leichen, die vor unseren Stellungen liegen.
Erster: Moment!
(Er photographiert.)
Erster: Nichts
erinnert daran, daß man im Krieg ist. Nichts sieht man, was an Elend, Not,
Mühsal und Greuel gemahnt.
Zweiter: Moment!
Ich spüre jetzt den Atem des Krieges.
(Ein Schuß.)
Zweiter: Gehmr.
Erster: Das war
nichts. Die Affäre stellt sich als ein Vorpostengefecht dar.
Zweiter: Wärn wir in Villach geblieben
– Gott, gestern hab ich mit dem Sascha Kolowrat gedraht – ich hab
Ihnen gesagt, ich hab keinen Ehrgeiz. Sie wern sehn, der Punkt is eingesehn.
Erster: Wenn Sie
nicht einmal Plänkeleien vertragen können, tun Sie mir leid.
Zweiter: Bin ich
ein Held? Bin ich ein Alexander Roda Roda?
Erster: Ich bin
auch kein Ganghofer, aber ich kann Ihnen nur sagen, schämen Sie sich vor der
Schalek! Dorten kommt sie! Da können Sie sich verstecken –
Zweiter: Gut.
(Er versteckt sich. Ein Schuß.)
Erster: Ich will
übrigens auch nicht, daß sie mich sieht.
(Er legt sich nieder.)
Die Schalek (erscheint
in voller Ausrüstung und spricht die Worte):
Die Schalek:
Ich will hinausgehen, dorthin, wo der einfache Mann ist, der namenlos ist!
(Sie geht ab.)
(Der Sterbende
Geschwinde – geschwinde –
seht, wie ich
– mich – winde –
verbinde, Herr Doktor
–
verbinde, verbinde!
Seit so vielen Stunden –
mit so vielen Wunden
–
sie bluten, sie bluten –
sie
sind nicht verbunden.
Nur noch wenig Minuten –
laßt mich doch nicht
verbluten –
verbindet geschwinde,
ihr müsset euch
sputen.
So seht doch – wie mir schon –
der Atem
– entschwindet –
geschwinde – Herr Doktor –
verbindet, verbindet!
Erster
Kriegsberichterstatter
Ich
finde es gut, hier stehen zu bleiben.
Ich
habe den Mut, diese Schlacht zu beschreiben.
Zweiter
Kriegsberichterstatter
Ja
hier, wie mir scheint,
kann noch etwas geschehn.
Der
Punkt ist vom Feind
sehr gut eingesehn.
Der Erste
Hier liegen die Helden, hier ist es bewegt,
und
wenn wir es melden (zeigen), es Aufsehn erregt.
Der Zweite
Es imponiert ja doch allen, authentisch mit Bildern,
ist
einer gefallen, die Stimmung zu schildern.
Der Erste
Wir sind gern informiert
von besonderen Seiten.
Was
mich intressiert, sind die Einzelheiten.
Er tritt an einen
sterbenden Soldaten heran.
Der Zweite
Sie, machen S' zum End
ein verklärtes
Gesicht!
Ich
brauch' den Moment, wo das Aug' Ihnen bricht.
Der Erste
Sie sind doch gescheit –
solang Sie am Leben,
ist
hinreichend Zeit, eine Schilderung zu geben.
Der Zweite
Was haben Sie empfunden? Was haben Sie sich gedacht?
Wir
brauchen die letzten Stunden, wie war denn die Schlacht?
Der Erste
Schaun S', das wird (doch) goutiert, auf Details ich
schon spitz',
und
Ihr Heldentod wird
eine (sehr) schöne Notiz.
Der Zweite
Dieses Detail schon allein
hat für das Blatt seinen
Reiz,
und
der Chef gibt mich ein
für das Eiserne Kreuz.
Der Sterbende
Geschwinde – geschwinde –
seht, wie ich
– mich – winde –
verbinde, Herr Doktor
–
verbinde, verbinde!
Seit so vielen Stunden –
mit so vielen Wunden
–
sie bluten, sie bluten –
sie
sind nicht verbunden.
Nur noch wenig Minuten –
laßt mich doch nicht
verbluten –
verbindet geschwinde,
ihr müsset euch
sputen.
So seht doch – wie mir schon –
der Atem
– entschwindet –
geschwinde – Herr Doktor –
verbindet, verbindet!
Der Erste
Der erzählt nichts – zu peinlich!
Der wird
immer verstockter.
Er
hält mich wahrscheinlich
für einen Dokter!
Der Zweite
Krieg ist Krieg – hör'n S', ich hust', unsere
Pflicht hier ist schwer,
über
Ihre zerschossene Brust
sag' ich nur c'est la guerre.
Der Erste
Denn Wunden verbinden, das hab' ich nicht studiert,
aber
für Eindrücke finden
wer'n wir honoriert.
Der Zweite
Die Stimmung zu melden, das ist unser Brot.
Einen
schweigsamen Helden, den schweigen wir tot.
Wenden sich zur Abfahrt.
Der Sterbende
Mein Weib – ach – ich – bitt
–
das ist – eine Qual –
so
– nehmen S' mich mit –
bis zum – nächsten –
Spital!
Der Erste
Das ist doch gediegen –
was der von mir
will!
So
bleiben Sie doch liegen
und halten Sie still!
Der Zweite
Für einen Gemeinen
ist das eine Ehr'!
Ihr
Bild wird (in der Zeitung) erscheinen, was wollen Sie mehr!
Der Erste
Wenn ich Ihnen garantier', es erscheint ein
Bericht!
Ich
war vor dem Tod hier, so schaun S' mir ins Gesicht!
Der Zweite
Er
sagt nichts darauf.
Ich glaub', es wird gehn.
So
nehm' ich ihn auf –
man wird doch da sehn.
Er photographiert.
Der Erste
So sein S' doch nicht fad, es soll stimmungsvoll sein.
Uns
fehlt der Kurat, Sie sind leider allein.
Der Zweite
Das wär' ein Effekt, dem Abonnenten zu zeigen,
den
Priester direkt
über den Helden sich neigen!
Der Erste
Wir sind doch intim, er tät's mir zu Liebe,
weil
ja schließlich auch ihm
eine Reklam dabei bliebe.
Der Zweite
Wo man ihn ja einmal braucht, ist er natürlich beim
Teufel.
Das
ist trostlos . . . Es raucht!
Nur ein Blindgänger, kein Zweifel!
Der Erste
Geh' mr! Hier is stier, hier is doch nix los.
Gehn
wir ins Pressequartier
vor dem Gegenstoß.
Der Zweite
Der würde mich nicht
im geringsten tuschieren,
ich
kann bloß bei dem Licht
nicht photographieren.
Der Erste
Sie, hier wie mir scheint
kann noch was geschehn,
der
Punkt ist vom Feind
zu gut eingesehn!
Der Zweite
Es lohnt nicht zu bleiben.
Bin ich ein
Held?
Also
was soll man schreiben?
Ein Erlebnis im Feld!)
Erster: Sehn Sie,
da können Sie sich ein Beispiel nehmen.
(Sie erheben sich.)
Erster: Die geht
bis vorn. Und wie sie sich für das Ausputzen der feindlichen Gräben
intressiert –!
Zweiter: No ja,
das is was für Frauen, aber unsereins?
Erster: So, und
wie sie beschreibt, wie sie im Kugelregen war – da fühlen Sie sich als
Mann nicht beschämt?
Zweiter: Ich weiß
ja, sie is tapfer. Aber mein Ressort is Theater.
Erster: Wie sie
die Leichen beschreibt, Kleinigkeit der Verwesungsgeruch!
Zweiter: Das liegt
mir nicht.
Erster: Wer hat sich darum gerissen, einen Flankenangriff
mitzumachen? Sie! Und jetzt möchten Sie davonlaufen, wenn Sie
Patrouillen sehn. Früher haben Sie das Maul voll genommen –
Zweiter: Jeder von uns war im Anfang mitgerissen. Aber
jetzt, nach einem Jahr Krieg –
Erster: Sie haben
geschrieben, Sie wollen sich den Krieg an der Südwestfront ansehn. No also,
sehn Sie sich ihn an, da haben Sie ihn.
(Duckt sich.)
Zweiter (duckt
sich): Gegen Rußland war das ganz anders, da is man nicht aus dem Hotel
herausgekommen, ich hab darin keine
Erfahrung gehabt, meinetwegen halten Sie mich für einen Feigling, ich sag Ihnen
ich geh nicht weiter!
Erster: Aber der Hauptmann kommt doch
gleich, er hat garantiert, daß nichts passiert.
Zweiter: Ich will aber nicht. Ich schick das Feuilleton so
ab, die paar technischen Ausdrücke geben Sie mir.
Erster: Sie haben
nicht die Schule des Balkankriegs durchgemacht, ich versteh nicht, wie einem
nicht die Gefahr locken kann.
(Duckt sich.)
Der Zweite. Aber ich
bitt Sie, ich kenne das. Ich habe diesen Rausch, dieses selige Vergessen vor
dem Tode beschrieben, Sie wissen, wie zufrieden der Chef war, massenhaft
Zuschriften sind gekommen, wissen Sie nicht mehr? Ich bin doch eingegeben fürs
Verdienstkreuz!
(Duckt sich.)
Erster: Ich
versteh aber nicht, wie man nicht gerade darin Befriedigung findet, daß man
sich selbst überzeugt –
(Schuß.)
Erster: Um
Gotteswillen, was war das jetzt?
Zweiter: Sehn Sie
– wären wir nur schon zurück im Preßquartier. Dort is man wenigstens
nicht vom Feind eingesehn.
Erster: Mir
scheint stark, das ist der Gegenstoß! Na und wennschon. Jetzt heißt es
ausharren, wohin den Soldaten unsere Pflicht gestellt hat. Der Hauptmann hat
eigens für uns die zerstörte Brücke herrichten lassen – jetzt sind wir
einmal da, jetzt heißt es sich zusammnehmen. C'est la guerre!
(Duckt sich.)
Erster: Ich bin
auch für Stimmungen, aber im Ernstfall – nur Stimmungsmensch sein, das
geht nicht! Sie sind eben im Frieden nie aus den Premieren herausgekommen, das
rächt sich jetzt. Warum haben Sie sich überhaupt für Kriegsberichterstattung
gemeldet?
Zweiter: Was heißt
das, soll ich dienen?
Erster: No ja,
aber ein bisserl Haltung sind Sie dem Blatt schuldig. Krieg ist Krieg.
Zweiter: Als Held
hab ich mich nicht aufgespielt.
Erster: Aus Ihrem
letzten Feuilleton hat man stark den Eindruck gewinnen müssen, daß Sie einer
sind.
Zweiter: Feuilleton is Feuilleton. Bitt
Sie, tun Sie nicht, als ob Sie das nicht wüßten – Gott, was war das wieder?
Erster: Nichts,
ein kleinkalibriger Mörser älteren Systems von der Munitionskolonne IV b Flak.
Zweiter: Wie Sie
die technischen Ausdrücke beherrschen! Ist das nicht der, der immer tsi-tsi
macht?
Erster: Sie haben
wirklich keine Ahnung. Das is doch der, der immer tiu-tiu macht!
Zweiter: Da muß
ich etwas im Manuskript ändern – wissen Sie was, ich geh zurück, damit es
früher abgeht. Es muß doch noch genehmigt wern.
Erster: Ich sag
Ihnen, bleiben Sie da. Allein bleib ich nicht.
Zweiter: Also hat
das einen Sinn?
Erster: Sie, wir
können uns nicht blamieren. Die Offiziere lachen sowieso schon. Ins Gesicht
sind sie natürlich freundlich, weil sie genannt wern wollen bei der Offensive,
aber ich hab oft das Gefühl, daß sie sich beim Rückzug über uns lustig machen.
Grad will ich ihnen einmal zeigen, daß ich meinen Mann stelle. Schaun Sie, im
Preßquartier is es doch so fad –
Zweiter: Lieber
fad wie gefährlich.
Erster: Schaun
Sie, kann Ihnen das auf die Dauer konvenieren? Ein Jahr dauert das jetzt schon.
Wir fressen aus der Hand. Man reicht uns den Schmus, wir haben nichts zu tun
wie den Namen druntersetzen. Er lügt und wir müssen unterschreiben. No is das
ein Leben?
Zweiter: Kommt mir
ohnedem lächerlich genug vor. Was geht das alles mich an? Einmal im Monat das
Feuilleton – das is noch die Erholung, da kann man schildern, wie sie
erleben. Aber was hab ich zu unterschreiben, wenn der Feind is zurückgeworfen,
wenn er nicht is zurückgeworfen? Bin ich (Irma von) Höfer? Bin ich der
verantwortliche Redakteur vom Weltkrieg?
Erster: Bittsie, (die)
Höfer – da war ich mehr draußen wie (die) Höfer!
Zweiter: Mir paßt
das alles nicht. Ich wer' mit dem Divisionär sprechen, was mit dem Fronttheater
is.
Erster: Fronttheater? Wie meinen Sie das? – Ah so.
Zweiter: Die Idee
hat ihm imponiert und da bin ich in meinem Feld. Heut bei Tisch will ich ihn
erinnern. Ich sag ihm ins Gesicht, daß mir der Dienst nicht paßt.
Erster: No ja,
Erfolge wie Ganghofer blühn für unsereins nicht. Für unsereins wird nicht
eigens ein Gefecht arrangiert.
Zweiter: Wieso,
davon weiß ich gar nicht.
Erster: Davon
wissen Sie nicht? Bei seinem letzten Besuch an der Tiroler Front! Siebzehn Eigene sind sogar durch zurückfliegende
Geschoßböden getötet oder wenigstens verwundet worn, das war die größte
Anerkennung der Presse, die ihr bis jetzt im Weltkrieg widerfahren is!
Zweiter: Wieso, das is doch ein Witz aus'm
Simplicissimus, daß sie mit der Schlacht warten, bis (der) Ganghofer kommt.
Erster: Ja,
zuerst war es ein Witz aus'm Simplicissimus und dann is es wahr geworn. Der
Graf Walterskirchen, der Major, is auf und davongegangen, wütend. Er war kein
Freund der Presse, er is nie genannt worn, vorgestern, hab ich gehört, is er
gefallen.
Zweiter: Sehn Sie,
zu solchen Ehren kommt unsereins doch nicht. Ich sprech mit ihm heut wegen dem
Fronttheater! Wenn man noch dazu kein Hüne is wie (der) Ganghofer. Was wollen
Sie von mir haben? Schaun Sie sich den Maler Haubitzer an – dort steht er
und malt. Ein Riese is das gegen mich. Der hat in der (noblen) Kaiserbar (in
der Krugerstaße) den Prinz Eugen (-Marsch) gesungen, daß man geglaubt hat, der
allein muß schon siegen. Jetzt? Was glauben Sie, wie der zittert beim Malen!
Der fürcht sich mehr wie wir alle!
Erster: Vielleicht wie Sie! Wie ich nicht! Überhaupt lassen Sie Haubitzer in Ruh. Er
hat genug Mut, er malt die Schlacht im Freien, wiewohl er erkältet is. Haben
Sie sein Bild gesehn? Ich mein die Photographie von ihm im Interessanten Blatt,
Maler Haubitzer im Felde.
Zweiter: Von mir
aus – ich geh um keinen Preis weiter.
Erster: Nehmen
Sie sich ein Beispiel an Ludwig Bauer (der war Kriegsberichterstatter für „Die
Zeit“) im Balkankrieg!
Zweiter: Bauer is
im Weltkrieg (für Wiener und Prager Blätter) in der Schweiz, wär ich auch in der Schweiz!
Erster: Nehmen
Sie sich ein Beispiel an (Emil) Szomory (einer der zehn, vom ungarischen
Ministerpräsidenten Tisza für das Kriegspressebüro ausgesuchten Journalisten der schreibt für die Ungarn), oder zum Beispiel an den
Soldaten. Die beißen die Zähne zsamm, die lassen sich nicht unterkriegen
–
(Duckt sich.)
Erster: Sie
wollen also, daß wir zurückgehn?
Zweiter: Ja, bis
Wien! Ich hab Stimmungen einzufangen. Da geb ich meinen Namen! Wenn er im Blatt
steht neben ihr, neben Irma von Höfer (und ihren Zeitungsfeuilletons, die sie zum
Ruhme der Armee verfasst), gut. Aber neben ihm – hab ich das nötig? Da schäm ich mich,
offengestanden.
Erster: Ich
nicht! Ich stehe hier in Ausübung einer einmal übernommenen Pflicht.
(Er wirft sich auf die Erde.)
Zweiter: Sie haben
von jeher für das strategische Moment eine starke Schwäche gehabt.
(Man hört einen Krach.)
Zweiter: Gotteswillen!
Erster: Was sind
Sie so erschrocken?
Zweiter: Jetzt
– hab ich geglaubt – das is ja fast – wie die Stimme –
vom Chef!
Erster: Sie Held
Sie – das war doch nur der große Brummer!
(Beide laufen weg, hinter ihnen, gleichfalls im
Laufschritt, der Maler Haubitzer mit Zeichenmappe, ein weißes Taschentuch
schwingend.)
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