2-21. Szene                                                                                                                                                                                   Eine Vorstadtwohnung

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Vater Liebal in Uniform, Mutter Liebal, Nachbarin Sikora / 10jähriger verwahrloster Knabe Liebal

An einem Riemen hängt, halbbekleidet, ein etwa zehnjähriger Knabe, dessen Körper Striemen, Blutbeulen und Flecken aufweist. Er ist völlig verwahrlost, anscheinend halb verhungert. Der Knabe heult. Eine Nachbarin steht händeringend in der Tür. Der Vater (in Uniform) liegt auf dem Sofa.

Eine Nachbarin (zu der Mutter, die einen Topf auf den Herd setzt): Aber Frau Liebal, wie können S' denn den Buben nur so zurichten? Wenn ich das bei Gericht anzeig, kriegn S' an Verweis!

Die Mutter: Hörn S' Frau Sikora, der Bub is Ihna so obstinat, daß S' Ihna gar keine Vorstellung net machen. A warms Fruhstuck will er habn!

Der Vater: Was ham S' denn Mitleid mit dem Bankert? Heut is er eh scho wieda beinand. Aber neulich hab i ihn hergnommen und ihn so mit dem Bajonett trischackt, daß i glaubt hab, er bleibt mr unter die Händ. Sehn S', er hat sich eh wieder erholt!

Die Nachbarin: Herr Liebal, Herr Liebal, damit is nicht zu spassen, geben S' Obacht, Sie wern amal an Verweis kriegn!