2-33. Szene Zimmer
im Hause des Hofrats Schwarz-Gelber
(Anm.
Das »Schwarz-Gelbe Kreuz« war eine österreichische Kriegsfürsorgeorganisation
für durch den Krieg in Not geratene Kriegsinvaliden und deren
Familien, das Abzeichen war für jedermann sichtbar im Knopfloch zu tragen.
Angeregt hatte diese Form der Sammlung die Kriegsberichterstatterin Alice
Schalek, die gemeinsam mit dem Journalisten Siegfried
Löwy auch den Vertrieb dieser Abzeichen leitete.
Die nimmermüde
Tätigkeit der Feministin Eugenie Schwarzwald inspirierte Karl Kraus zur
Figur der Hofrätin Schwarz-Gelber, Robert Musil verwendete sie als Vorlage für
die betriebsame Salondame Diotima in "Der Mann ohne Eigenschaften",
Hugo Bettauer verewigte sie in "Der Kampf um Wien". Im Ersten
Weltkrieg organisierte Schwarzwald Hilfsaktionen zur Linderung der Kriegsnot, sie
initiierte "Kriegspatenschaften", "Kriegshorte für junge
Mädchen", eine "Heimstätte für kleine Kinder von
Kriegsgefallenen", ein Lehrmädchenheim sowie die Aktionen "Wiener
Kinder aufs Land!" und "Jugend hilft Alter". Die Betriebsamkeit,
die sie entfaltete – hier ein Verein, dort eine Hilsfsaktion –, war
geradezu manisch, bei ihr ging es "noch während der Mahlzeiten zu
wie in einem Stabsquartier". Als "Kaviar fürs Volk",
"Verwundetenjause", "Rekonvaleszenten-Würsteltag" hat
Kraus ihre Initiativen belächelt, indem er die karitative Gschaftlhuberei der
besseren Wiener Kreise, die gesellschaftlichen Ambitionen geschuldet war, karikierte.)
Hofrat Sigmund und Hofrätin Ida Schwarz-Gelber
Spät am Abend. Hofrat und Hofrätin
Schwarz-Gelber treten ein.
Hofrat (schwer
atmend): (Puhhh!) – Gott seis
getrommelt und gepfiffen, da sind wir (endlich wieder zu Haus) –
puh –
Hofrätin: Tut sich
was, (Sigmund,) Märtyrer was du bist.
Hofrat: Das (war
das) letzte Mal! (Das sag ich dir!) Das letzte Mal!! – Darauf kannst du
dich verlassen!
Hofrätin: Ich mit
dir auch! Darauf kannst du Gift nehmen!
(Sie beginnt sich zu entkleiden.)
(Er läßt sich in einen Stuhl fallen, stützt die Stirn in
die Hand, springt wieder auf und geht im Zimmer umher.)
Hofrat: Warum?!
– sag mir nur, bittich, warum?!! – Warum, nur das eine sag mir, hat
Gott mich mit dir gestraft? – Grad ich – ausgerechnet – muß
dieses (erbärmliche) Leben führen – Warum?! (Warum?!!!) – Hätt(e)
nicht können ein anderer (diese Tortur auf sich nehmen)?! – Gerackert hab
ich mich – (abgekämpft) bis in die sinkende Nacht für dich – Du
bringst mich (noch ins Grab) um mit deiner (ewigen) Kriegsfürsorg – (immer
nur) Hilfskomitees und Zweigstellen und was weiß ich (noch alles), Konzerte und
Nähstuben und Teestuben und (irgendwelche) Sitzungen, wo man (stundenlang nur) herumsteht
(wie meschugge), und jeden Tag (nix wie) Spitäler (Spitäler und wieder Spitäler)
– Gott, is das ein Leben –
(Auf sie losgehend.)
Hofrat: Was (willst
du, Ida?!) – Was willst du noch von mir?! – Hast du noch nicht genug (mit deiner dauernden Gschaftelhuberei?!! Kannst du nicht endlich
eine Ruh’ geben?!) – Ich – ich – bin nicht gesund – ich
bin nicht – gesund –
Hofrätin (schreiend): Was schreist du mit mir?
(Was schreist du mich an, Sigmund?!!) Ich zwing dich? D u zwingst mich!
Ob ich einen Tag Ruh gehabt hätt vor dir! (Einen Tag nur!) –
Ich – hab ich dir nicht helfen müssen treppauf treppab – bis sie
gesagt haben (es ist erledigt), damit sie endlich Ruh haben vor dir und du bist
Vizepräsident geworn! Glaubst du, man steht um dich? (Glaubst du, ein Hund
interessiert sich für dich?!) Mir verdankst du – wenn ich nicht
fort(während) wär hinter ihm hergewesen, (dem Sektionschef) Exner (in der
Technischen Versuchsanstalt) – Gott, was hab ich treten müssen –
Ich wer dir sagen was du bist! Ein (blutiger) Idealist bist du! (Ein Träumer!)
Wenn du dir einredst, auf andere Art wärst du geworn, was du bist! Auf was
herauf? Auf dein Ponem (Gesicht) herauf, was? Auf deinen Tam (Charme) herauf,
was? Daß dus weißt, mir hast du zu verdanken deine ganze Karrier, mir, mir, mir
(und mir) – (Franz) Liharzik (der Eisenbahnfachmann) ist tot – heut könntest du dort stehn, wo er
war, überall könntest du sein – (aber wo bist du?) ein Potsch bist du! (Ein Nebbich! Ein gor Nischt. Du glaubst)
Die gebratenen Tauben werden dir ins Maul fliegen, ausgerechnet (dir?) –
ich stoß (und stoß und stoß) und du kommst nicht vom Fleck – Möchten
möchtest du viel – und (aber) zu nix hast du die Gewure (Kraft)!
Hofrat: Gotteswillen bittich – schweig – in meiner Stellung – riskier
ich (schon mehr wie) genug –
Hofrätin: Ich pfeif
auf deine (ganze) Stellung, wenn wir (dabei) nicht weiterkommen (Sigmund).
Stellung! Auch wer! Weil ich gelaufen bin, hast du e Stellung! Gerannt bin ich
(für dich)! (Und wie ich gerannt bin!) Bin ich für mich gerannt? Für mich hab
ich (vielleicht die) Wege gemacht? Darauf antwort mir!
Hofrat: Nu na
nicht.
Hofrätin: Hör auf!
Ich kann dich nicht (mehr) sehn! Du weißt (selber) am besten, wie du lügst.
Gott, getrieben hast du (mich), wenn ich nicht heut da war und morgen
dort – gestuppt hast du mich – wenn Grünfeld gespielt hat (seinen
Frühlingsstimmenwalzer), hab ich reden müssen – ausgestanden hab ich
– ich hab schon nicht mehr gewußt, is Sitzung bei der (Ferdinandine)
Berchtold oder is Tee bei der (Baronin) Bienerth (für die Ausspeisungsaktion
der Arbeitslosen), der Blumentag hab ich geglaubt is für die Patenschaft statt
für die Flüchtlinge, da hats geheißen Korngoldpremier (ein Klavierkonzert),
fortwährend Begräbnisse, Preisreiten, Wehrmann (im Eisen) und Wehrschild (zum
Benageln), und wie sie den Kriegsbecher angeregt haben (dass jeder Haushalt seine
patriotische Haltung herzeigen kann), gleich warst du aufgeregt, ich kenn dich
doch, aber so hab ich dich noch nicht gesehn (wie beim Kriegsbecher), schon
hast du dabei sein müssen, (natürlich) warum, ohne dich wär's (ja) nicht
gegangen, ich hab dir gesagt, laß mich aus (ich geh nicht mehr mit) – konträr,
gejagt hast du mich, in die (Nachmittags)Tees (und Verwundetenjausen) und
Komitees hast du mich förmlich (hinein)gestoßen, gequält hast du mich wegen
(dem) »Lorbeer für unsere Helden« (dass ich kauf die Lorbeerblätter noch und
noch für die Soldaten an der Front und widmen lass’), da bin ich gerannt, dort
bin ich gerannt, nix wie Hilfsaktionen (Hilfsaktionen, Hilfsaktionen); zu
Gunsten da, zu Gunsten dort, zu wessen Gunsten frag ich (Dich), wenn nicht zu
deinen? Zu meinen (jedenfalls) nicht! (Zu meinen Gunsten nicht!) An den
heutigen Tag wer' ich zurückdenken (lass dir das sagen) – Gott –
von einem Spital ins andere muß man sich schleppen (wie ein Kriegskrüppel) –
und was hat man davon? Was hat man (davon)?! Undank! (Nix wie Undank!)
Hofrat: Um
Gotteswillen, hör auf! Wenn dich einer reden hört, möcht er sich schöne
Begriffe machen von deiner Nächstenliebe, die Gall geht (könnt) einem heraus(gehn) –
Hofrätin: Vor dir! (Vor
dir geht einem die Gall heraus, das kann ich dir sagen!) – Kann ich
dafür, daß sie dich heut übersehn haben (im Spital)? Schwören kann ich, ich hab
mit dem Delegierten gesprochen, ich hab ihm gesagt, wenn sie kommen, hab ich
ihm gesagt, soll er trachten, daß wir ganz vorn stehn (ganz vorn), weil wir das
letzte Mal Pech gehabt haben, im letzten Moment hab ich ihm noch einen Stupp (Stoß)
gegeben, er weiß, daß ich Einfluß hab auf (den Julius Ferdinand) Hirsch (von
der „Neuen Freien Presse“), er hat ihn schon lang nicht (mehr) genannt (in
seiner Kolumne, also) – ich hab getan, was möglich war, ich bin fast (schon)
neben der (Erzherzogin) Blanka gestanden, wie sie dem Blinden gesagt hat, es is
für das Vaterland – (und jetzt) auf mich willst du deine Wut auslassen? (Auf
mich? Warum?!) Kann ich dafür, daß sich im letzten Moment (der) Angelo Eisner
vor (uns) gestellt hat (die alte Gesellschaftsnudel) mit seinem Koloß, wo er
alles verdeckt? Pech hast du, weil er größer is, und ich muß (es jetzt
ausbaden) büßen! Mir – mir!! – machst du Vorwürfe – ich
– ich – Weißt du, was du bist, weißt du, was du bist? – Ich
– eine Bardach (kreischend) (ich) bin viel zu gut für einen Menschen
wie du –
(Sie wirft das Mieder nach ihm.)
Hofrätin: – du – du Nebbich (du
Schmock, du gor Nischt)!
(Er stürzt auf sie los und hält sie.)
Hofrat: Duuu! – mich reg nicht auf – mich reg (ja) nicht
auf, sag ich dir – ich steh für nichts – Ich vergreif mich (noch)
an dir! – Was – was – willst du von mir? – Ausraum
(Abschaum), der du bist – von dir sprichst du nicht? (von dir sprichst du
nicht?!!) – Dein (krankhafter) Ehrgeiz bringt mich (noch) ins Grab!
– Hättst du Kinder, wärest du abgelenkt (Aber so geht alles an mir aus.)
– Schau mich – an – grau bin ich geworn durch dich (schluchzend) – ich – war bei – (Doktor) Hochsinger – das (mein) Herz
is – nicht mehr – wie es sein soll – du bist schuld – (brüllend) Jetzt sag ich dir (ein für allemal) die Wahrheit – weil du nicht erreicht
hast – eine (Dame der feinen Gesellschaft wie) Flora Dub zu sein! –
für (Kleider und Schuhe und) Hüte hätt ich müssen ein Vermögen (ausgeben)
– woher – nehm ich (ha? Woher nehm ich und nicht stehlen?!) –
was will man von mir –
Hofrätin (in Paroxysmus – in einem Anfall): Mit – (der) Flora – Dub?! – (Mit der
Flora Dub?!!!) – Du wagst es! – mich in einem Atem(zug) – (mit der) Flora – mit der
Dub (zu nennen)! – mich – eine geborene Bardach! Weißt du, was du
bist – ein Streber bist du! Aus der Hefe empor(gekrochen)! (Der
Herr Hofrat Schwarz-Gelber!) Gelb bist du (jo, aber) vor Ehrgeiz! (Und) Schwarz wirst du (nur), wenn du einmal nicht
(in der Zeitung) genannt wirst (stehst)! Wenn du an (Angelo) Eisner (nur)
denkst, wälzt du dich (ja) im Schlaf (wie vom Dibbuk besessen)! Bin ich schuld,
daß er ein Aristokrat is (und Du nicht? – Der »Baron von Triest«! Nebbich.) –
Geh hin zu Fürstenberg und laß dach adaptieren!
Hofrat (weicher
werdend): Ida (Ida!) – was hab ich dir getan (was hab ich dir getan?!) –
schau – laß (einmal) ein vernünftig Wörtl – schau – (um) Gotteswillen
– was – was bin ich – Hofrat – ich – (Hofrat!) lachhaft
– ein Jud bin ich! (Ein Jud!) –
(Er fällt schluchzend in den Stuhl)
Hofrat: – Ausstehn! – Is das – ein Leben – is das ein
Leben – immer hinter – ganz hinter – die andern – auf (einen Julius Ferdinand) Hirsch angewiesen sein (einen Journalisten! Ob man genannt wird in seiner
Kolumne oder nicht!) – beim letzten – letzten – Preistreiben
– reiten – man hat uns – überhaupt nicht – bemerkt
– (wir waren Luft) (gefaßter) ich hab dich noch (an)gestoßen
– die (Gräfin Mysa) Wydenbruck hat es (natürlich) bemerkt –
sie hat Bemerkungen gemacht (über uns) – und heut (im Krankenhaus) –
der S(ch)kandal! (der Schkandal!) – die Leute reden (über uns, Ida! Wir werden zum Gespött! Weißt Du das?) –
ich bin fertig (fix und fertig!) – (Der Oberstabsarzt Dr.) Spitzy hat (ohne einen Genierer über uns) gelacht –
Hofrätin: Laß mich (doch)
aus mit Spitzy! Der hat zu reden! (Ausgerechnet!) Spitzy is (überhaupt) erst
durch den Weltkrieg heraufgekommen. Nie hat man früher den (seinen) Namen (in
der Zeitung) gelesen. (Nie. Und) Jetzt? Übel wird einem täglich auf jeder Seite
(zu lesen) von (Herrn Universitätsprofessor Doktor Hans) Spitzy (mit seinem blöden
orthopädischen Spital und seiner ganzen überflüssigen Prothesen-Aktion)!
Hofrat: von Spitzy!? (Von?! Was
redest Du denn?) Er ist doch (um Himmels Willen) nicht (geadelt worn?) –
das fehlte noch!
Hofrätin: (Aber wo!) Ich sag (doch nur) übel wird
einem »von Spitzy«. (Hör doch zu!)
Hofrat: (Ach so.)
Er drängt sich (immer) unter die Spitzen.
Hofrätin: Auf ihm
hat man gewartet! (Auf ihn jo!) – Mir scheint stark, er bildet sich ein,
er is (ein Emil) Spitzer.
Hofrat: (Ich
glaub,) Er spitzt auf die goldene (aufs goldene Verdienstkreuz).
Hofrätin: Ich hab so
mit dem Delegierten (vom Hilfskomitee) gesprochen. Er hat gesagt, da kann man
nichts machen, das is wieder einmal echt
(typisch) wienerisch, hat er gesagt, bittsie der (Oberstabsarzt) Spitzy, er hat
die Presse (hinter sich) und außerdem
leistet er (Enormes) für die Prothesen (mit seiner Aktion im Spital. »Geht nur die Welt auf Krücken, der Fortschritt muß uns glücken.« Schmonzes aber auch!)
Hofrat: Auf den
Delegierten soll ich sagen!
Hofrätin: Ich gift
mich genug über ihm (das kannst du mir glauben!)
Hofrat: Den
Unterschied zwischen der Gartenbau heut (als Spital) und wie der Krieg
angefangen hat, möcht ich Klavier spielen (können). Wenn ich zurückdenk, damals
(letztes Jahr im August) bei der Schlacht von Lemberg, du weißt doch, wie die (Neue Freie) Presse das
(50jährige) Jubiläum gefeiert hat, (Sogar Bürgermeister) Weiskirchner hat
ihr (dem Moritz Benedikt) gratuliert, neulich erst sag ich zu Rudolf
Sieghart (von der Bodencreditanstalt) –
Hofrätin: Du, zu (Rudolf)
Sieghart (von der Bodencreditanstalt)?
Hofrat: Du
– weißt – nicht mehr, wie ich mit (dem Rudolf) Sieghart gesprochen
hab? Das hat die Welt (noch) nicht gesehn! Alle haben (es) gesehn – (und)
Du weißt (es) nicht (mehr)? Wie er (zu uns herüber) gekommen is (im großen
Saal), wir sollen beitreten zum Subkomitee in die Hilfssektion – du weißt
doch, er hat doch die Idee gehabt zu einer Sammlung »Kaviar fürs Volk«, es is
eigentlich eine Anregung von Kulka (vom Plagiats-Kulka) – sag ich also zu
Sieghart, Exzellenz, sag ich, der Delegierte (vom Hilfskomitee) gefällt mir
etwas nicht und der Primarius (Spitzy) gefällt mir (auch) nicht und die ganze
Schmonzeswirtschaft gefällt mir nicht. Er schweigt, aber ich hab (genau) gesehn,
er denkt sich (seinen Teil). Sag ich zu ihm, Exzellenz, die Zeit ist viel zu
ernst. No ich kann dir nur soviel sagen, er hat nicht »nein« gesagt. Wieso das
kommt, frag ich (mich). Er zuckt mit die Achseln und sagt »Krieg is Krieg«. No, hab ich doch gewußt, woran ich war. Jetzt brauch
ich nur (noch beim nächsten mal die Sache in die Hand nehmen) –
Hofrätin: Wenn du
damals, bei der konstituierenden Versammlung für die Walhalla (Ruhmeshalle am
Leopoldsberg) nicht wie ein Nebbich dagestanden wärst, wäre die Sache schon erledigt.
Hofrat: Erlaub du
mir, grad bei solchen Gelegenheiten vermeid ich (es) aufzufallen. Alle haben
sie sich den Hals ausgereckt, wie er (der Redakteur) von der Korrespondenz (Nachrichtenagentur)
Wilhelm (in Berlin) gekommen is –
Hofrätin: Und ich
hab dir (doch noch) Zeichen gemacht, du sollst auch!
Hofrat: Nein sag
ich dir! (Nein! Nein! Nein! Nein! Nein!) Da kennst du mich (aber) schlecht! Auf
geradem Wege gehts nicht, so hör zu meinen Plan. Mit (Angelo) Eisner (von
Eisenhof) wirst du sehn, er is imstand und geht eines schönen Tages hinauf und
wird sichs richten. Aber ich hab mir fest vorgenommen – ich wart jetzt
nur (auf die Gelegenheit) – das nächste Mal – no, ich könnt ihm gut
(ordentlich) schaden – er hat, aber sag's nicht (weiter), er hat (tatsächlich)
eine abfällige Bemerkung über (Julius) Hirsch (von der Neuen Freien Presse)
fallen lassen!
Hofrätin: Bittich
fang dir nichts an (mit dem)! Misch dich in nichts (ein)! Ich könnt auch, (glaube
mir, aber) ich halt mich genug zurück, die
(Flora) Dub hat (unlängst doch tatsächlich) etwas über die (Alice) Schalek
gesagt – daß sie sich »patzig« macht (wenn sie berichtet von) in
der Schlacht und so – zur (Anna) Odelga könnt ich (sofort) eine
Anspielung machen, Sonntag, schätz ich, kommt sie (nachmittags) zum
Invalidentee (da wär die Gelegenheit dazu) – Sigmund – (ich bitt’ Dich) hör mich an
– weißt du was – sei nicht nervees – du bist überanstrengt
– ich sag dir, wir setzen es durch! (Wir setzen es durch!) Komm zu dir
– ich wett mit dir, Freitag is eine Gelegenheit, wie sie noch nicht da war – die Jause, du weißt doch, (die Benefiz-Jause) für unsere
Gefangenen in Ostsibirien. Oder hör zu, wart, noch vernünftiger, Samstag, (die
Sammlung) für die deutschen Krieger! Du wirst sehn, paß auf, du kriegst (die
Medaille)! Wenn nicht die erste (Klasse), so die zweite. Ich garantier dir. Bis
zum Kabaree (abend) vom Flottenverein warten wir nicht! Jetzt zeig
(kannst du zeigen, zu) was du imstand bist. Nimm dir ein Beispiel an Philipp Haas,
an ihm, nicht an ihr (am Teppichfabrikanten vom Haas-Haus) – siehst du,
er is nur ein Goj, aber eine Gewure (Energie hat er) – dir gesagt! Jetzt
entscheidet sich alles. (Alles steht auf dem Spiel!) Daß du mir nicht wieder
wie ein Stummerl dastehst, hörst du? (Wie in der Schule, hinten in der Ecke!) Sie
warten bloß, daß du den Mund aufmachst. So wahr ich da leb – ich kann mir
nicht helfen – aber ich hab das Gefühl, wir sind (für diese Medaille
demnächst) sowieso vorgemerkt –
Hofrat: Glaubst
du wirklich?! – Ah, das wär ja – lang genug hätt man sich geplagt
– aber woher glaubst du (das)?
Hofrätin: Was heißt
ich glaub? – Ich weiß (es)! Du bist (immer) der Meinung, es is (eh) schon
alles verpatzt. Ich sag dir, nix is verpatzt! (Gar nischt!) Du warst von jeher
ein Pessimist mit dem Krieg. Ich kann dir nicht alles sagen, aber die
Frankl-Singer von der »Sonn und Mon« (Sonn- und Montags-Zeitung) is, wie du
weißt, (etwas) intim mit der (Gräfin) Lubomirska, frag mich nicht (warum). Du
hättest das Gesicht von der (Flora) Dub sehn solln, wie sie gesehn hat, ich
sprech mit ihr (mit der Frankl-Singer). Was soll ich dir sagen, sie hat sich
gejachtet (masslos geärgert, richtig gegiftet hat sie sich darüber). Sogar
Siegfried Löwy (von der Österreichischen Volkszeitung) hat mit dem Kopf geschüttelt
– no da hab ich alles gewußt. Es wird vielleicht eines der größten
Errungenschaften sein, wenn mir das gelingt. Nur bei der Ausspeisung (am
Freitag) dürfen sie (noch) nichts erfahren, sonst zerspringen die Patronessen
(vor Neid), behauptet (Kommerzialrat) Polacco (von der Zufluchtsstätte für
schutzlose Mädchen). Selbst heut (im Spital) hab ich das Gefühl gehabt, es kann
nicht mehr lange dauern. (Es kann nicht. Du wirst sehen, Sigmund! Du wirst es
sehen! Glaube mir.) Weißt du, nämlich wie der (große) Lärm war – wie sie
alle hinüber sind – zu dem sterbenden Soldaten – du weißt doch, der
getrieben hat, weil er geglaubt hat, unten steht seine Mutter, (und) sie haben
sie nicht herauflassen wollen, (weil) es is verboten wegen der Disziplin,
Hirsch hat noch gesagt, er wird in den Annalen fortleben, (und) er gibt ihn
hinein (in die Zeitung) – da hab ich das Gefühl gehabt – nämlich,
wie sie so (da)gestanden sind – da hab ich mir eigens achtgegeben, ich
hab hingeschaut und da hab ich deutlich bemerkt, wie die Palastdame (die
Erzherzogin Blanka) hergeschaut hat (zu uns), alle, sag ich dir, haben sie auf
uns gezeigt (auf uns!) – ich hab dich noch aufmerksam machen wolln
– aber da hab ich ihn beobachten müssen, ob er nicht vorgeht, der lange (Lulatsch,
der Angelo Eisner) – und dann haben sie noch besprochen – grad wie
Hirsch die Stimmung (für die Zeitung) notiert hat, haben sie besprochen wegen dem Konzert für die Witwen und Waisen
(übermorgen) – (und) da hab ich wieder das Gefühl gehabt – ich kann
mir nicht helfen – (dicht bei ihm, zischend) wenn du nur jetzt
nicht wieder bescheiden bist (Sigmund)! – nur jetzt nicht! –
meinetwegen immer, aber (Sigmund,) um Gotteswillen, nicht jetzt!
Hofrat (eine
Weile nachdenklich, dann entschlossen): Was haben wir morgen (auf dem Programm)?
Hofrätin (sucht hastig Einladungen hervor): (Also:
Zuerst) Wien (Benefiz) für (den Wiederaufbau vom zerstörten) Ortelsburg (das
machen mit Berlin gemeinsam, als Partnerstadt) – liegt mir stark auf, (aber)
wir gehen (natürlich hin), aber wir müßten auch nicht. (Dann die) Verwundetenjause
bei (Max von Thurybrugg) Thury (Bewirtung verwunderter Soldaten undsoweiter),
nicht der Rede wert, aber kann nicht schaden. (Danach um vier) Konstituierende
Sitzung des Exekutivkomitees für den Blumenteufel-Rekonvaleszenten-Würsteltag
– da muß ich als Patroneß (das geht nicht anders). Aber da, wart,
Kriegsfürsorgeamt, musikalischer Tee, Fritz Werner singt (aus dem „Walzertraum“),
ich sprech sicher mit ihm, er hat (kriegt) auch immer größeren
Einfluß –
Hofrat: Sagst du!
Hofrätin: Wenn ich
dir sag!
Hofrat: Einfluß,
lächerlich –
Hofrätin: So?! Also
kürzlich hat er ihm (dem Erzherzog Max) das (sein) Bild schicken müssen. Er (Der)
is (nämlich) ein großer Verehrer (vom Werner). Er hat schon (über) fufzigmal
»Husarenblut« (im Theater an der Wien mit ihm) gesehen.
Hofrat: Zufällig (weiß
ich) kennt er ihn nur flüchtig.
Hofrätin: (Natürlich!
Hauptsach’ du weißt!) Wenn du also (nur immer) besser informiert bist! Gut, nehmen wir schon an,
Fritz Werner hat nicht (den) Einfluß, was is aber, (und) jetzt paß auf, was is
mit (dem) Spitzer? Wenn ich auf keinen halt, (aber) auf (den Oberleutnant Emil)
Spitzer halt ich! Man brauch nur sehn, was sich da tut jedesmal, was sie angeben, wenn (daß) er kommt! Spitzer is heut(e)
maßgebend, (glaube mir,) alles spricht nur von Spitzers Karrier (von seiner Belobigung und von seine
Kriegsgedichte: »Im Weltenbrand!« Schau her! »Kriegslieder aus
Österreich-Ungarns und Deutschlands größter Zeit«. Baronin Berger-Hohenfels
wird sie demnächst sogar öffentlich vortragen!) Ich sag dir, man muß das Eisen
schmieden, solang man Gold dafür kriegt. Nur jetzt keine Versäumnisse! (Keine
Versäumnisse!) Du, hör mich an
(Sigmund) – was nützt (denn) das alles (wenn wir nicht endlich einmal
ganz oben ankommen?) – Jetzt nimm dich zusamm, sei (einmal) ein Mann (ich
bitt dich)! Mach dich beliebt! (Mach dich populär!) – Was denkst du so
nach? Du hasts ja bisher (gut) getroffen, warum nicht (auch) weiter?! Na also! Jetzt heißt es durchhalten!
(Durchhalten, Sigmund, hörst du?! Durchhalten!!)
Hofrat (die
Stirn in der Hand): (Ja, du hast ja
recht! Du hast ja recht.) Das heut (im Spital) is (mir einfach) zu schnell
vorübergegangen. Man hat gar nicht können zu sich kommen. Ich war heut nicht
auf der Höhe (ich weiß). (Es tut mir Leid.) Ja, ich hab gleich gespürt, etwas
is nicht in der Ordnung. Von allem Anfang hab ich bemerkt, sie bemerken uns
nicht, und zum Schluß, wie sie uns ja bemerkt hätten, war ich zerstreut und hab
es nicht bemerkt. – Ich sag dir, (Ida,) es is das Herz. (Dr.) Hochsinger
is unbedingt für Schonen. Schonen sagt er und wiederum schonen. Aber wie soll
man – Gott, du sag mir bittich, wie war das eigentlich, wie sie (heut) alle
mit (dem) Spitzer geredet haben, wie er –
Hofrätin: Mit
Spitzer? (Aber Sigmund,) Das war doch nicht heut! Das war doch (letzten) Sonntag!
Hofrat: (Um) Gotteswillen (letzten
Sonntag?) – (Ahhh,) ein Kreuz is das – Sonntag – alles geht
einem durcheinander im Kopf – also gut (Sonntag) –
ärger is (wär), wenn ich Gottbehüt vergessen hätt mit Sieghart (von der
Bodenkreditanstalt) zu sprechen. – Wie, also was, also sag mir
– mit (Emil) Spitzer, (letzten Sonntag, wie war das?) das intressiert
mich (wirklich) –
Hofrätin: (Am) Sonntag? – No
ja, da war es doch schon auf ein Haar so weit, daß der Delegierte (mich)
– ich hab schon geglaubt (daß er mich endlich) – hast du
gezweifelt? No, hörst du, das is doch so klar, wie nur etwas!? Wenn nicht die
(Kranken)Schwester dazwischengekommen wär, das Skelett, du weißt doch, die den
Schigan (Spleen) hat, den ganzen Tag (nix wie Kranke) pflegen (und immer nur
pflegen), (das is) überhaupt eine (stadt)bekannt exzentrische Person (glaube
mir), grad wie ich zum (Kranken)Bett hingehen will, Pech, kommt sie daher (und
geht dazwischen, nur) einen Schritt war ich (mehr entfernt von ihm)
–
Hofrat: Moment!
Das – wart – wo sind sie da gestanden? Das war doch, wo die Rede
war, daß man wieder sammeln gehn soll, etwas einen Gardenientag, weiß ich!
haben sie beschlossen für Wiener Mode im Hause oder –
Hofrätin: Freilich,
(der Siegfried) Trebitsch hat (mir) noch erzählt, daß er tausend Kronen anonym
gegeben hat –
Hofrat: (Siegfried
Trebitsch, ausgerechnet!) Bekannter Wichtigmacher, gibt sich jetzt aus für
intim mit (dem Bankier) Reitzes (der wos die
Pferdetramway finanziert) – siehst du, jetzt hab ich, also wart –
ob ich weiß! (Lass mich) unterbrich mich (bitte jetzt) nicht, da war, ich wer
dir sagen, da war auch die Rede von (Film)Aufnahmen im Spital, für den (Kolowrat
und die) Sascha-Film, wächst mir auch schon zum Hals heraus – siehst du,
daß ich (ja) weiß? Aber nur – wo sind sie (da) gestanden? Die Situation (wie
war die?) – wir sind nicht durchgekommen, so viel weiß ich – wir
sind zurückgegangen (haben zurückgehen müssen) –
Hofrätin: Du kannst
dich nicht erinnern? – Ich seh's vor mir! (No,) Bei dem Bett von dem
Soldaten –
Hofrat: Bei dem
Bett (vom Soldaten? Welcher?) – mit der Mutter, der?
Hofrätin: Geh weg,
das war doch heut!
Hofrat: Wart (wart!)
– der Blinde!
Hofrätin: Der Blinde
von der (Erzherzogin) Blanka? (Aber Sigmund!) Das war doch (auch) heut!
Hofrat: Aber wie
der (Erzherzog) Salvator – (wegen seiner Protektion fürs Rote Kreuz)
Hofrätin: Vom Salvator der Blinde? – Das
war doch Dienstag in der Poliklinik (im Neunten)! Der Blinde, ich seh es vor
mir! Damals, du weißt doch – Hirsch hat (es) sich (gleich)
notiert (für die Kleine Chronik in der Neuen Freien Presse) –
Hofrat: Entschuldige (bitte), aber das war (doch) bei der Staatsbahn, beim Labedienst
(für die Soldaten)! Wo sich noch die Löbl-Speiser vorgedrängt hat, (die
Urschel,) die Geschiedene –
Hofrätin: Konträr, (Sigmund,)
grad damals is es sehr günstig gestanden (für uns), wenn du mir nur gefolgt
hättst, ich hab dir (doch) noch geraten, mach dich an (den Generalkonsul) Stiaßny
(heran oder an seinen Bruder).
Hofrat: An
Stiaßny? – Das war doch (Montag) beim Wehrmann (in Eisen)! Siehst du,
jetzt verwechselst d u!
Hofrätin (lauter): Ich verwechsel? Du
verwechselst! Beim Wehrmann (in Eisen am Schwarzenbergplatz)! Wer redt heut vom
Wehrmann?
Hofrat: Also wart
– beim Bett (von dem Soldaten) – übrigens, was gibst du Rebussen
(Rätsel) auf, sag mir den (einfach welcher) Soldaten und fertig.
Hofrätin: Grad
nicht! (Grad nicht!) Siehst du, (Sigmund,) wenn ich nicht wär mit meinem
Gedächtnis –
Hofrat (lauter): Laß mich aus mit deinem Gedächtnis (Ida)! Was nutzt nur
dein Gedächtnis! Äh – es is alles für die Katz!
Hofrätin: Du marterst mich (Sigmund) –
ich lauf mir die Füße wund – (und jetzt) soll ich dir (auch) noch helfen
erinnern!
Hofrat: Schrei (mich bitte) nicht (an, Ida!
Schrei mich bitte nicht an!) – ich laß alles liegen und stehn (und) –
ich geh morgen nicht (mit) – du kannst allein gehn (die Krüppel) ausspeisen
(bei der Verwundetenjause) – ich hab
es satt – der ganze Krieg kann mir (schon) gestohlen wern! – das
hat uns noch gefehlt – als ob früher nicht genug Lauferei war – geh
mir aus den Augen – jetzt reißt mir die Geduld! – von mir aus
soll (mich der ganze Krieg am Arsch lecken!) –
Hofrätin (schreiend): Du schreist (doch) mit mir,
weil du kein (dein) Gedächtnis (verloren) hast! Du weißt (ja) nicht (einmal) mehr,
wem du (auf der Straße) grüßt! Du grüßt Leute, wo es nicht nötig is, und wo es
ja nötig is, grüßt du nicht! Jedesmal am Graben muß ich dich stup(s)pen (damit
du überhaupt noch jemand erkennst)! Ich hab für dich gearbeitet – du
– du, weißt du, was du ohne mich bist? Ohne mich bist du ein Tineff (ein
Dreck, ein Nebbich) für die (in der Wiener) Gesellschaft!
Hofrat (sich die
Ohren zuhaltend, mit einem Blick zum Plafond): (Wie) Ordinär (du bist) –! (Nach einer
Pause, in der er herumgegangen ist:) Möchtest du jetzt (vielleicht) also die Güte
haben (und mir sagen, welcher Soldat das war)? – Bist du jetzt vielleicht
beruhigt? Also sag mir (in Gottes Namen endlich, welcher Soldat das damals
war) –
Hofrätin: Grad sag ichs nicht (grad nicht!) –
(Also: letzten) Sonntag (im Rothschild-Spital, am Währingergürtel) – wie
sie alle um das Bett (herum) gestanden sind – ich bin vorgegangen –
alle sind sie (mir nachgegangen) –
Hofrat: Moment!
Laß mich ausreden – im ganzen Belegraum –
Hofrätin (schreiend): Du quälst mich (bis) aufs
Blut – jetzt tust du (so,) als ob du nicht bis drei zählen könntest
– ich lauf mir die Füße wund – von Pontius zu Pilatus –
Hofrat: Das weiß
ich zu schätzen (Ida Leben). Leicht is es nicht.
Hofrätin: Also gib
Ruh und bohr nicht in mich (Sigmund!) – Daß du's endlich weißt und frag
mich nicht mehr – ich hab Recht und nicht du – ich hab dir gesagt,
Sonntag hat man uns bemerkt, (im Rothschildspital) wie sie (wir) beim Bett
gestanden sind –
Hofrat: Noo-o!
Also beim Bett – mir scheint, du redst dir da was ein –
Hofrätin: So wahr
ich da leb! Beim Bett von dem Soldaten (mit dem Beckenschuss), wo der Primarius
alles (her) gezeigt hat –
Hofrat: Ah
– jetzt weiß ich! Was sagst du nicht gleich? Der mit den abgefrorenen
Füßen!?
Hofrätin: Ja (ganz
genau, der mit die abgefrorenen Füß’) – und mit der Tapferkeitsmedaille!
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Schwarz-Gelbers: Schwarz-Gelb, Schwarz-Gelb!
Die Luft hier ist mein Leibparfeng.
Wir sind die zwei Schwarz-Gelbers,
in unsrem Tun wohlerfahren.
Wir haben eine schlanke Taille,
und lassen stürmen die Kanaille.
Hält man von außen uns für Puppen,
vom Auge fall'n der Welt die Schuppen.
Denn nimmermehr läßt an die Wimpern
ein Schwarz-Gelber sich beklimpern!
Jetzt sollen mal die andern ran
und jeder zeigen, was er kann,
sie sollen, denn wer wagt, gewinnt,
beweisen, wozu sie imstande sind.
Seit wir im Krieg am Tag der Fronten,
wir täglich Hilfe leisten konnten.
Wir müssen helfen im Spital.
Schwarz-Gelb, Schwarz-Gelb!
Schwarz-Gelb,
Schwarz-Gelb!
Mein Mieder wurde mir zu eng.
Mein Mann, der ist ein zahmer Panther;
in dem Punkt bin ich viel gewandter.
Ich bin ’ne junge Löwenfrau,
Und kenne meine Pflicht genau.
Mein Haar ist modisch zugestutzt;
zu viel Kontakt ist ungenutzt.
In Öst’reich lebt es sich zwar leicht;
doch ist bei weitem nichts erreicht!
Solang man reich, solang man jung,
braucht man noch mehr Betätigung.
Doch eh ich opfere die Garde,
soll ins Quartier mein Lieblingsbarde.
Schlag zwölf ist Sturm, glock fünf ist Vesper,
den einzigen Reim drauf weiß mein Presber.
Denn Kunst ist heiter, Pflicht ist streng.
Schwarz-Gelb,
Schwarz-Gelb!
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